Qualitätssicherung der Wellpappe
Die Verwender von Wellpappenverpackungen müssen sich auf eine gleichbleibende Qualität der verschiedenen Sorten verlassen können. Nur so ist sichergestellt, daß alle Kriterien für den Schutz vor Transport- und Lagerbeanspruchungen auch erfüllt werden. Diese betreffen Beanspruchungen durch Stoß, Druck, Zug und Biegung genauso wie jene, die durch Scheuern, Vibration, Klimaeinflüsse, Korrosion, Strahlen oder Tiere und Pflanzen entstehen. Der Verband der Wellpappenindustrie (VDW) hat Standardqualitäten für Wellpappe geschaffen. Diese Sorten mit zugeordneten Festigkeitswerten erleichtern es den Verwendern, Angebote verschiedener Hersteller zu vergleichen. Das Ziel dieser Standardisierung war es, daß jeder Hersteller von Wellpappe bei Anfragen identische Qualitäten anbietet. Außerdem vereinfacht die Sortenklarheit das Bestellwesen und die Eingangskontrolle. Auch der Verpackungsentwicklung stehen so verbindliche technologische Werte für ihre Arbeit zur Verfügung.
Die Klassifizierungsnormen beschreiben die Festigkeit der Wellpappe und damit auch der Wellpappenverpackung. Sie werden heute durch mehrere technologische Werte bestimmt:
-
- den Berstwiderstand
- die Durchstoßarbeit
- den Kantenstauchwiderstand.
Obwohl fast jeder Hersteller von Wellpappe seine eigene Nomenklatur für die Beschreibung der Wellpappensorte hat, gibt es:
-
- eine DIN-Normierung (z. Bsp.: Wellpappe DIN 55468 - 1.20 A)
- eine allgemeingültige Beschreibung (z. Bsp.: B 1.20)
Diese Wellpappensorten weisen, unabhängig von den jeweils verwendeten Papieren, nachfolgende Prüfeigenschaften auf.
Sorte |
Berstfestigkeit kPa |
Durchstoß- |
Kantenstauch- widerstand kN/m |
1.01. |
- |
2,5 |
3 |
1.02 |
- |
3 |
3,5 |
1.03 |
- |
3,4 |
4 |
1.10 |
600 |
3 |
3 |
1.20 |
860 |
3,5 |
3,5 |
1.30 |
1100 |
4 |
4 |
1.40 |
1400 |
5 |
5 |
1.50 |
1700 |
6 |
6 |
2.02 |
- |
6 |
6 |
2.03 |
- |
7 |
6,5 |
2.04 |
- |
7,5 |
7,5 |
2.20 |
850 |
6,5 |
6 |
2.30 |
1100 |
7,5 |
6,5 |
2.40 |
1400 |
8,5 |
7,6 |
2.50 |
1700 |
9,5 |
8 |
2.60 |
2000 |
10,5 |
8,5 |
2.70 |
2300 |
11,5 |
9 |
2.90 |
- |
16 |
13 |
2.91 |
- |
19 |
15 |
2.92 |
- |
24 |
18 |
2.95 |
- |
29 |
21 |
2.96 |
- |
33 |
24 |
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|
*Einwellige Werte beziehen sich auf C-Welle. |
Berstwiderstand
- Die Berstwiderstandsprüfung erlaubt eine Aussage über die Berstfestigkeit (gemessen als Berstdruck) der Wellpappe. Sie ist der Widerstand in kPa (Kilopascal), den eine kreisförmig eingespannte Probe (naß oder trocken) einem einseitig gleichmäßig ansteigenden Druck bis zum Bersten entgegensetzt.
Flachstauchwiderstand
- Der Flachstauchwiderstand (in kPa) ist ein Parameter für die Fähigkeit einwelliger Wellpappe, einer senkrecht auf sie einwirkenden Stauchkraft einen Widerstand entgegenzusetzen. Eine Probe (100cm²) von einwelliger Wellpappe wird in einem Stauchprüfungsgerät zwischen die planparallelen Druckplatten gelegt und bei einer bestimmten Vorschubgeschwindigkeit vertikal zusammengedrückt, bis die Wellen zusammengebrochen sind. Der größte Widerstand, den die Probe leistet, bevor die Wellenbahn völlig zusammengedrückt worden ist, gibt das Maß für den Flachstauchwiederstand an.
Durchstoßarbeit
- Der Durchstoßtest ist eine Prüfung des Widerstands, den eine eingespannte Wellpappenprobe dem mechanischen Durchdringen eines Durchstoßkörpers entgegensetzt. Mit dieser Methode simuliert man Praxisbedingungen, etwa wenn ein harter Gegenstand beim Handling gegen eine Wellpappenschachtel stößt.
Kantenstauchwiderstand
- Der Kantenstauchwiderstand gilt als eine der wichtigsten Eigenschaften von Wellpappe. Er läßt Prognosen bezüglich des Stapelstauchwiderstandes und des Gesamtverhaltens der Verpackung bei Lagerung und Transport zu. Der Kantenstauchwiderstand ist der maximale Widerstand, den eine Probe (ein- oder mehrwellig) mit stehenden Wellen einer in dieser Richtung wirkenden Kraft entgegensetzt. Die Probe steht bei dieser Versuchsanordnung auf einer Kante zwischen parallelen Platten. Die Kraft wird durch die obere Platte an der anderen Wellpappenkante eingeleitet.
Stapelstauchwiderstand
- Um ein Maß für die Festigkeit von Wellpappenverpackungen zu erhalten, wird der Stapelstauchwiderstand nach einer genormten Prüfmethode gemessen. Beim Box-Compressions-Test staucht man eine verschlossene leere Wellpappenverpackung zwischen zwei ebenen und parallelen Druckplatten in einer Prüfpresse mit konstanter Stauchgeschwindigkeit - bis die Verpackung zusammenbricht. Die maximal erreichte Kraft gibt den Stapelstauchwiderstand der Wellpappenverpackung an.